Ganz schön viele Fragen, denn über Trauer liest und spricht man oft sehr wenig. Das möchten wir hier ändern! Deswegen haben wir im STRAYZ Katzenfutter-Team bei unserer Freundin und Katzen-Expertin Caro von Catwissen geklingelt und sie dazu befragt, um dir alle wichtigen Antworten auf diese emotionalen Fragen geben zu können. Also Caro sag mal...
Wie trauern Katzen, wenn ein Partnertier in einem Mehrkatzenhaushalt verstirbt?
Auch unsere Katzen können trauern, wenn die Partnerkatze stirbt. Katzen sind sehr individuell, aber genauso soziale Tiere, die Bindungen eingehen und der Verlust einer geliebten Partnerkatze kann sie tief treffen. Jede Katze verarbeitet diesen Verlust anders: Manche suchen unermüdlich nach der verstorbenen Partnerkatze, rufen durch die Wohnung oder durchstreifen die Räume, in denen sie gemeinsam Zeit verbracht haben. Andere ziehen sich zurück, wirken anhänglicher, miauen mehr oder verlieren für eine Weile ihr gewohntes Interesse an Spielen und Aktivitäten.
Appetitlosigkeit ist ein typisches Zeichen von Trauer: Viele Katzen fressen weniger oder verweigern ihr Futter vorübergehend. Auch vermehrtes Schlafen, kein Spieltrieb oder fehlende Freude an sonst geliebten Dingen können Ausdruck einer Trauerphase sein. Für uns Menschen wirkt das manchmal wie eine kleine Depression, für die Katze ist es ein natürlicher Teil der Verarbeitung.
Besonders wichtig ist, dass Katzen die Möglichkeit bekommen, den Tod ihrer Partnerkatze wirklich zu begreifen. Wenn möglich, sollte die verstorbene Katze nach Hause gebracht oder dort, wo sie gestorben ist, vorerst liegen gelassen werden. So kann die zurückbleibende Katze Abschied nehmen, die Gerüche wahrnehmen und begreifen, dass ihre Partnerkatze nicht mehr zurückkehrt. Erst wenn die Katze kein Interesse mehr zeigt, sollte die verstorbene Katze weggebracht werden. Dies ist ein wichtiger Schritt, um den Verlust zu verarbeiten. Ähnlich wie wir Menschen, die oft noch ein letztes Mal eine verstorbene Person sehen möchten, um Abschied zu nehmen, sei es nach kulturellen oder persönlichen Ritualen, gehört auch für Katzen dieses Wahrnehmen und Begreifen der Situation dazu. Wie Katzen darauf reagieren, ist sehr unterschiedlich: Manche schnuppern nur kurz, andere legen sich leise daneben, wieder andere fauchen oder ziehen sich zurück.
Es gibt aber auch Katzen, die nie eine enge Bindung zur verstorbenen Partnerkatze hatten, vielleicht haben sie die andere Katze eher als Belastung empfunden oder lebten nur nebeneinander, ohne besondere Nähe. Solche Katzen zeigen manchmal keine Trauer, sondern blühen nach dem Tod regelrecht auf: Sie erkunden plötzlich alle Bereiche im Zuhause, die die Partnerkatze genutzt hat, und wirken sichtlich glücklicher und ausgeglichener.
Alles davon ist normal, es zeigt, wie individuell jede Katze mit Trauer umgeht. So unterschiedlich Trauer bei Katzen auch aussieht, so facettenreich sind die Gefühle, ähnlich wie bei uns Menschen. Der Verlust einer geliebten Fellnase kann jede Katze anders treffen.
Bis die Katze den Verlust akzeptiert, brauchen sie vor allem eines: unsere Geduld, unser Verständnis und unsere Nähe. Es hilft, ihnen Zeit zu geben, ihnen Liebe zu schenken und in dieser schweren Phase für sie da zu sein.

Wie erkennt man, ob eine Katze unter dem Verlust leidet oder einfach nur ihr Verhalten ändert?
Wenn eine Katze ihre Partnerkatze verliert, fragen sich viele: Leidet sie tatsächlich unter Trauer, oder verändert sich einfach nur ihr Verhalten? Die Antwort ist: Beides ist möglich. Katzen reagieren sehr individuell auf den Verlust einer vertrauten Fellnase. Manche wirken nach außen hin kaum verändert, andere zeigen deutliche Anzeichen von Trauer. Nicht jede Katze durchläuft die gleichen Trauerphasen, doch bei manchen lassen sich bestimmte Muster erkennen. Ein möglicher Ablauf könnte so aussehen:
1. Suchphase: Nach dem Tod der Partnerkatze sucht die Katze nach ihr, ruft mit Lauten nach ihr und wirkt unruhig oder restlos.
2. Rückzugsphase: Manche Katzen ziehen sich zurück, schlafen deutlich mehr, fressen weniger und verlieren das Interesse an Spiel oder an ihrer Umgebung.
3. Akzeptanz: Nach einiger Zeit findet die Katze langsam zurück in ihre Routinen und wirkt ausgeglichener. Sie gewöhnt sich an die neue Situation, auch wenn die Bindung zum verstorbenen Tier fehlt.
Wichtig: Das ist nur ein Beispiel. Nicht jede Katze durchläuft alle Phasen, und auch die Dauer kann sehr unterschiedlich sein.
Typische Anzeichen von Trauer bei Katzen
1. Appetitlosigkeit oder verändertes Fressverhalten
2. Rückzug und mehr Schlaf als gewöhnlich
3. Häufiges Suchen und Rufen nach dem verstorbenen Tier
4. Weniger Spielfreude und Aktivität
5. Mehr Anhänglichkeit und stärkeres Bedürfnis nach Nähe
Wichtig: Ob Katze oder Mensch: Trauer ist immer individuell und kann sehr verschieden sein.
Welche Verhaltensänderungen sind normal und wann sollte man sich Sorgen machen?
Wenn eine Katze nach dem Verlust eines Gefährten plötzlich aktiver wird, häufiger spielt, sich mehr an ihrem Menschen anschmiegt oder die Lieblingsplätze der verstorbenen Partnerkatze übernimmt, kann das ein Hinweis darauf sein, dass sie bisher ihre Persönlichkeit nicht vollständig ausleben konnte und dadurch jetzt ihr Verhalten ändert. Ein anschauliches Beispiel ist eine eher schüchterne, zurückhaltende Katze, die bisher mit einer selbstbewussten, extrovertierten Artgenossin zusammenlebte. Jetzt kann sie endlich ihr eigenes Tempo gehen und ihre Freiheit genießen, Trauer ist dabei oft kaum spürbar.
Es ist jedoch sehr wichtig, das Verhalten jeder Katze individuell zu beobachten. Nicht jede Veränderung ist ein Zeichen von Trauer; manchmal kann ein geändertes Verhalten auch auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Achte also genau darauf, was sich ändert: Rückzug, weniger Aktivität, Appetitlosigkeit oder ungewöhnliche Schlafgewohnheiten können Anzeichen für eine ernste Erkrankung sein. Leider lässt sich kein fester Zeitrahmen angeben, in dem ein Verhalten „normalerweise“ wieder abnimmt. Du solltest deine Katze kontinuierlich beobachten und prüfen, ob sich mit der Zeit eine Verbesserung zeigt. Hilfreich ist es zu schauen, ob die Katze regelmäßig Schmerzanzeichen zeigt, hierfür kann die Feline Grimace Scale hilfreich sein, um dies besser Einschätzen zu können. Ganz wichtig: Das Fressen hat oberste Priorität!
In jeder Trauerphase ist es entscheidend, dass deine Katze genug frisst. Ein längerer Nahrungsverzicht kann schnell gefährlich werden. Daher solltest du alles versuchen, um deine Katze zum Fressen zu motivieren: besondere Snacks, ein bisschen Fisch über dem Futter, Katzensuppen oder erwärmtes Futter, das intensiver riecht.
Wenn deine Katze über längere Zeit nicht frisst, darfst du nicht zögern, sofort den Tierarzt oder die Tierärztin aufzusuchen. Beobachten, motivieren, unterstützen - das ist jetzt das Wichtigste, damit deine Katze diese schwierige Phase gut übersteht.

Hilft es, den Tagesablauf beizubehalten, oder sollte man mehr Aufmerksamkeit schenken?
Der Tod einer Partnerkatze ist für die zurückgebliebene Katze ein tiefer Einschnitt. Für dich stellt sich dann die Frage: Wie helfe ich meiner Katze jetzt am besten? Am allerwichtigsten: Routinen geben Halt und Sicherheit. Katzen sind Gewohnheitstiere. Ein geregelter Tagesablauf schenkt ihnen Orientierung und Sicherheit, gerade dann, wenn die vertraute Fellnase fehlt. Deshalb ist es wichtig, den Alltag deiner Katze so konstant wie möglich beizubehalten:
1. Füttere sie zu den gewohnten Zeiten.
2. Spiele und beschäftige dich zu den üblichen Tageszeiten mit ihr.
3. Lasse Schlafplätze, Decken und vertraute Gegenstände der verstorbenen Katze stehen. Oft möchte man schnell alles wegräumen, weil der Anblick schmerzt. Für die Katze jedoch bedeutet der vertraute Geruch eine wichtige Orientierung. Er darf nach und nach von selbst verblassen, das ist für sie ein sanfterer Übergang zur Akzeptanz.
4. Viele Katzen suchen in der Trauerzeit verstärkt die Nähe ihres Menschen. Andere ziehen sich lieber zurück. Beides ist in Ordnung. Wichtig ist, dass du die Signale deiner Katze respektierst: Kommt sie zu dir, schenke ihr Zuwendung, Kuscheleinheiten oder einfach deine Nähe. Zieht sie sich zurück, akzeptiere das und dränge sie nicht. Zuwendung bedeutet nicht zwingend ständiges Spielen oder Beschäftigen. Schon leises, beruhigendes Reden, das gemeinsame Sitzen auf dem Sofa oder das Angebot eines geschützten Ruheplatzes können sehr wertvoll sein. Beobachte deine Katze genau, sie zeigt dir, was ihr guttut.
5. Vermeide große Veränderungen. In der Trauerzeit deiner Katze ist Stabilität das Wichtigste. Größere Umstellungen wie ein Umzug, eine neue Einrichtung oder auch ein geplanter Urlaub solltest du möglichst verschieben. Viele Katzen reagieren ohnehin sensibel auf Veränderungen. In einer Phase, in der sie zusätzlich trauert, kann so eine Änderung ihre Unsicherheit massiv verstärken.
6. Besonders wichtig ist die Anwesenheit ihrer Bezugsperson. Bedenke: Deine Katze ist nun allein, sie hat niemanden mehr zum Spielen, Kuscheln oder Kommunizieren. Wenn dann auch noch du fehlst, kann das Verhaltensänderungen auslösen. Deine Katze braucht jetzt vor allem dich. Lasse sie in den ersten Wochen möglichst nicht lange alleine. Nutze die gemeinsame Zeit für Routinen, kleine Beschäftigungen und ruhige Nähe. Sie muss erst lernen, sich als Einzelkatze zurechtzufinden und dafür braucht sie Halt und Stabilität durch dich.
Beobachte ihre Signale genau: Struktur und Liebe sind der Schlüssel. Mit Geduld, Sicherheit und liebevoller Begleitung wird deine Katze lernen, die neue Situation anzunehmen - Schritt für Schritt, in ihrem eigenen Tempo.

Ist es sinnvoll, eine neue Katze dazuzuholen und wenn ja, wann?
Der Verlust einer geliebten Katze ist nicht nur für uns Menschen schwer, sondern auch für unsere verbliebene Katze. Viele stellen sich deshalb die Frage: Sollte ich meiner Katze schnell wieder einen neuen Partner an die Seite stellen? Die Antwort darauf ist nicht so einfach, wie man zunächst denkt.
Manche Katzen genießen die Ruhe. Nicht jede Katze leidet unter dem Alleinsein. Manche blühen sogar regelrecht auf, wenn sie plötzlich alle Aufmerksamkeit ihres Menschen für sich haben. Das ist oft ein Zeichen dafür, dass die beiden vorher gar keine enge Bindung hatten oder die Gesellschaft der Partnerkatze nicht unbedingt geschätzt wurde. In diesem Fall solltest du genau überlegen, ob eine neue Katze wirklich eine Bereicherung wäre oder eher zusätzlichen Stress bedeutet.
In den seltensten Fällen ist es sinnvoll, schon nach wenigen Tagen mit einer neuen Katze nach Hause zu kommen. Wenn du dir vorschnell eine neue Katze ins Haus holst, sei es aus eigener Trauer oder aus dem Wunsch heraus, deine Katze zu „trösten“, kann das nach hinten losgehen. Nicht selten lehnt die trauernde Katze den Neuzugang ab. Statt einer tröstlichen Freundschaft entsteht dann womöglich ein Konflikt, der das Zusammenleben stark belastet. Stattdessen braucht deine Katze, und auch du selbst, erst einmal Zeit, um den Verlust zu verarbeiten und den Alltag wiederzufinden.
Andere Katzen wiederum trauern spürbar, die nach dem Verlust ihres Gefährten deutlich leiden. Sie wirken antriebslos, ziehen sich zurück oder suchen vermehrt Nähe und Aufmerksamkeit. Hier stellt sich die Frage: Würde eine neue Katze ihr Leben wieder bereichern oder überfordern?
Wichtig ist, dass du ehrlich prüfst, wessen Wunsch im Vordergrund steht: Ist es wirklich deine Katze, die Gesellschaft braucht? Oder bist du es, der den Verlust so schnell wie möglich mit einer neuen Fellnase kompensieren möchte?
Ein wertvoller, aber oft unbekannter Tipp: Viele Katzenverhaltensberater:innen bieten an, die Situation gemeinsam mit dir einzuschätzen. Sie können beurteilen, ob deine Katze überhaupt bereit für Gesellschaft ist, welche Charaktere zusammenpassen würden und wann der richtige Zeitpunkt für eine Vergesellschaftung wäre. Diese professionelle Unterstützung kann dir und deiner Katze viel Stress und Frust ersparen.
Ob eine neue Katze sinnvoll ist, hängt ganz von deiner Samtpfote ab. Achte auf ihre Signale, nimm dir Zeit und überlege gut, ob sie wirklich bereit für Gesellschaft ist oder ob sie die Zweisamkeit mit dir viel mehr genießt. Wenn du unsicher bist, hol dir professionelle Unterstützung.
Wichtig: Handle nicht aus eigener Sehnsucht, auch wenn es schwerfällt, sondern im Sinne deiner Katze und wenn du dich am Ende für eine neue Partnerkatze entscheidest: Gleich und gleich passt gerne zusammen.
Auf welche Faktoren sollte ich achten, wenn ich mir nach dem Verlust eine weitere Katze zulegen möchten?
Die Entscheidung, eine neue Katze in dein Zuhause aufzunehmen, sollte gut überlegt sein. Besonders nach dem Verlust der Partnerkatze ist es wichtig, behutsam vorzugehen. Jede Katze ist ein eigenständiges Lebewesen mit einem ganz eigenen Charakter. Vergleiche mit dem verstorbenen Partner führen meist zu Enttäuschungen, für dich und für die neue Katze. Akzeptiere deine neue Katze so, wie sie ist, mit all ihren Eigenheiten.
Bei der Auswahl solltest du auf kompatible Charaktere achten. Eine ältere Katze zum Beispiel wird kaum Freude an einer jungen Katze haben. Den richtigen Mix zu finden, ist entscheidend für ein entspanntes Zusammenleben. Grundsätzlich passen Katzen mit ähnlichem Verhalten und Temperament besser zusammen. Zwei ruhige Katzen, zwei neugierige Katzen oder zwei verspielte Katzen harmonieren meist besser als Gegensätze. Diese Faustregel erleichtert die Auswahl und reduziert Konflikte von Anfang an.
Wenn deine zurückgebliebene Katze kürzlich ihre Partnerkatze verloren hat, ist Geduld gefragt. Warte, bis deutliche Anzeichen von Trauer abgeklungen sind. Ein Neuzugang sollte keine Lücke füllen, sondern echte Freude und Bereicherung ins Zuhause bringen. Außerdem ist es wichtig, die eigenen Lebensumstände zu berücksichtigen. Aktivitätslevel, Pflegeaufwand und Bindungsbedürfnis sind entscheidende Faktoren, um Frust auf beiden Seiten zu vermeiden. Eine gute Abstimmung auf den Alltag sorgt für ein glückliches Zusammenleben.
Die Zusammenführung der Katzen sollte besonders gut geplant sein, um die beste Basis für eine neue Freundschaft zu schaffen. Sorge für ausreichend Rückzugsorte und genügend Ressourcen wie Futterplätze, Schlafplätze und Kratzbäume. Gehe Schritt für Schritt vor, damit sich die Katzen langsam aneinander gewöhnen. Auch eine professionelle Katzenverhaltensberaterin kann in diesem Prozess sehr hilfreich sein und wertvolle Tipps geben, wie Konflikte vermieden und eine positive Bindung gefördert werden.
Eine neue Katze aufzunehmen, erfordert Zeit, Planung und Fingerspitzengefühl. Halte dich an die Faustregel „gleich und gleich gesellt sich gern“, akzeptiere die Individualität des Neuzugangs und achte darauf, dass du und deine Katze bereit sind. So entsteht die beste Basis für eine glückliche Katzenfreundschaft.

Wie kann ich meine eigene Trauer verarbeiten, ohne meine Katzen zusätzlich zu belasten?
Der Verlust einer geliebten Katze ist eine tiefe Erfahrung. Besonders schwer wird es, wenn noch eine andere Katze im Haushalt lebt. Man möchte stark sein, für sie da sein, und gleichzeitig die eigene Trauer zulassen. Aber gerade in dieser Situation ist es wichtig: Du darfst trauern und du darfst dich selbst nicht vergessen.
Es ist okay, traurig zu sein! Viele fühlen sich schuldig, weil sie Zeit für ihre eigene Trauer brauchen, während die andere Katze sie beobachtet. Dabei ist es völlig normal, Schmerz zu empfinden und sich zurückzuziehen. Trauer braucht Raum. Wenn du deine Gefühle bewusst wahrnimmst, statt sie zu verdrängen, gibst du dir selbst die Chance, wieder Kraft zu schöpfen.
Fokus auf sich selbst bedeutet Stärke für die Katze: Wenn es dir gelingt, Schritt für Schritt wieder zu dir selbst zu finden, hast du mehr Energie und innere Stabilität, um auch deiner verbliebenen Katze Sicherheit zu geben. Katzen spüren unsere Emotionen sehr genau, wenn wir ausgeglichen sind, fühlen sie sich sicher. Deine Selbstfürsorge wirkt also direkt positiv auf die Beziehung zu deiner Katze.
Gib dir die Erlaubnis, dir Zeit zu nehmen. Trauer ist kein Prozess mit festem Zeitplan. Manche Tage sind schwerer, manche leichter. Gleichzeitig kannst du kleine gemeinsame Momente mit deiner Katze gestalten - spielen, kuscheln, einfach zusammen sein - ohne dich selbst zu überfordern. Viele finden Trost darin, einen besonderen Platz für die verstorbene Katze zu gestalten, Fotos anzuschauen oder kleine Rituale einzuführen. So lässt sich die Trauer bewusst verarbeiten, während die verbleibende Katze ihren Alltag weiterhin stabil erlebt.
Der Verlust einer Katze ist schwer, aber du darfst dich nicht nur auf die Katze konzentrieren. Deine Trauer ist wichtig. Indem du dich selbst achtest, dir Zeit lässt und deine Gefühle zulässt, stärkst du nicht nur dich, sondern auch die verbliebene Katze. Trauer braucht Raum, für dich und für deine Katzen.
Welche Beschäftigungen oder Rituale können Katzen helfen, den Verlust zu verarbeiten
Katzen lieben Routine. Kleine, feste Rituale helfen deiner Fellnase, Sicherheit zurückzugewinnen, vor allem die gewohnten Rituale, die sie schon kennt. Füttere sie zu festen Zeiten, spiele täglich kurze, intensive Spielrunden und schaffe Rückzugsorte, an denen sie sich entspannen kann. Ein sanftes Streicheln auf der Lieblingsdecke oder ein warmes Plätzchen am Fenster kann Trost spenden und das Gefühl vermitteln: „Ich bin nicht allein.“
Spiel und Bewegung sind nicht nur körperlich gesund, sie fördern auch das seelische Gleichgewicht. Intelligente Beschäftigungen wie Futterpuzzles, Schnüffelteppiche oder kurze Trainingseinheiten (z.B Clicker Training) mit Leckerli belohnen deine Katze und schenken ihr Erfolgserlebnisse. Diese kleinen Freuden helfen, den Verlust zu verarbeiten und neue positive Erfahrungen aufzubauen.
Abends, idealerweise vor dem Schlafengehen, wenn deine Katze besonders entspannt ist, kann die Tellington-TTouch-Methode wahre Wunder wirken. T-Touch, basiert auf sanften, bewusst ausgeführten Berührungen. Sie wirken beruhigend auf das zentrale Nervensystem, reduzieren Stress und helfen deiner Katze, belastende Emotionen wie Traurigkeit oder depressive Verstimmungen abzubauen. Die Übungen stärken zudem die Bindung zwischen dir und deiner Katzi, ein unschätzbarer Halt in der Trauerphase.
Manchmal kann Trauer länger anhalten und die Lebensqualität deiner Katze stark beeinträchtigen. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, über Nahrungsergänzungsmittel oder, falls nötig, Medikamente nachzudenken. Sprich das am besten mit einer/einem Expert*in ab. Gemeinsam könnt ihr einen Plan entwickeln, der Körper und Seele deiner Katze gleichermaßen unterstützt.
Verlust ist für Katzen genauso wie für Menschen eine Herausforderung. Mit festen Ritualen, spielerischer Beschäftigung, sanfter Berührung und professioneller Unterstützung kannst du deiner Katze helfen, Trauer zu verarbeiten und wieder Freude am Alltag zu finden. Geduld, liebevolle Aufmerksamkeit und ein offenes Herz sind in dieser Zeit die besten Begleiter für deine trauernde Fellnase.

Danke an Caro von Catwissen!
Catwissen, das ist Caro. Sie lebt mit ihrem Mann, ihren zwei schwarzen Katzen Sol und Luna zusammen. Immer wieder haben sie Pflegekatzen von Nordic Strays e.V. in ihrer Miez-Bude. Caro hat im Themenfeld Katzenverhalten schon zahlreiche Fort- und Weiterbildungen gemacht und macht aktuell on top noch eine Weiterbildung zur Verhaltens- und Ernährungsberaterin für Katzen. Sie führt den Instagram-Account @catwissen und klärt dort über alle möglichen Themen rund um Katzenverhalten auf, neu gestartet hat sie auch den Podcast Stray Talk, indem es um alle wichtigen Themen, wie Katzenhaltung, Tierschutz und Co. geht. Den Podcast findest du überall, wo es Podcasts gibt. MEWOW! Also Miez-Wissen kommt hier nicht zu kurz, schau mal rein! Wir sagen vielen Dank für die tollen Einblicke und Infos rund um so ein sensibles Thema und freuen uns einen STRAYZ-Ultra, wie Caro und ihre Gang an unserer Seite zu haben.
Du möchtest mit jemandem über deinen Verlust Sprechen oder Chatten und weißt nicht wohin? Folgende Angebote stehen kostenfrei zur Verfügung: Du erreichst die TelefonSeelsorge rund um die Uhr telefonisch unter der 0800 1110111, 0800 1110222 oder 116 123 oder schriftlich per Mail oder Chat unter online.telefonseelsorge.de.