Svjetlana - eine Hunderetterin im Portrait

Svjetlana - eine Hunderetterin im Portrait

Seit Ende 2022 unterstützt du mit jedem Kauf von unserem STRAYZ Futter den Verein Nordic Strays e.V., der unter anderem Straßenhunde in Bosnien und Herzegowina rettet. Eine der tollen Tierschützerinnen von Nordic Strays ist Svjetlana. Die krasse Heldin ist auf den bosnischen Straßen unterwegs und rettet, kastriert und füttert die Straßenhunde und auch Straßenkatzen. Sie ist eine absolut unglaubliche 25-jährige Frau, die ihr ganzes Leben den Streunern geschenkt und schon richtig viel geschafft hat.
Wohin mit der Katze im Urlaub? Du liest Svjetlana - eine Hunderetterin im Portrait 10 Minuten Weiter Wie du deiner Katze bei Hitze helfen kannst

Warum eigentlich Tierschutz in Bosnien & Herzegowina? Der Krieg in Bosnien-Herzegowina ist seit dem Jahr 1995 beendet, das ist fast 30 Jahre her. Trotzdem haben die Menschen noch immer mit den Folgen zu kämpfen. Nicht nur, dass Trümmer und Einschusslöcher, die Überbleibsel des Krieges, auf den Straßen zu finden sind. Die Menschen leiden auch unter Armut und haben Sorgen, wie sie und ihre Familien überleben können. Natürlich steht da der Tierschutz erst einmal hinten an. Freilaufende, herrenlose Hunde und Katzen gehören zum Bild von Kotor Varos, einem Dorf außerhalb von Banja Luka. Mittendrin: Svjetlana.

Wir sind von ihrer Arbeit stark beeindruckt. Deswegen möchten wir ihr hier eine Stimme geben und sie dir vorstellen! Unsere Detektiv-Miez hat sich auf den Weg gemacht und die coole Retterin ausgefragt. Das Ganze ist eine “Pipi in den Augen”- Story, aber sowas muss eben auch mal sein. APPLAWS für Svjetlana von Nordic Strays e.V. HERE WE WOOF!

Tierschutzhunde aus Bosnien und Herzegowina warten auf Tierschützerin Svjetlana und das Hundefutter.

Wie lebst du mit deinen Tierschutzhunden und Tierschutzkatzen?

Ich lebe mit 18 Hunden und drei Katzen in einem alten Familienhaus außerhalb des Dorfes. Das Haus wurde in der Kriegszeit vor mehr als 20 Jahren verlassen und ich lebe jetzt seit vier Jahren hier. Wir haben einen eingezäunten Garten mit mehreren kleineren Häusern, die nur für die Hunde renoviert wurden. Das Dorf ist auch verlassen. Wir sind die Einzigen hier, nur wenige Kilometer vom letzten Dorf entfernt. Das ist sehr gut für die Tiere und wir können frei im Wald spazieren gehen. Der Anfang war sehr schwer. Es hat viel Zeit gekostet, um das Nötigste zum Leben hier zu bekommen. Ich war auch nicht in der Lage, Futter für die Hunde zu kaufen, also habe ich oft gekocht, zum Beispiel Reste aus der Fleischfabrik. Im ersten Jahr habe ich die Hundedecken im kalten Wasser mit den Händen gewaschen, aber dank der Spender*innen bekamen wir eine Waschmaschine. Es gab Zeiten, da waren 36 Hunde im Garten. Im Winter ist es noch schwieriger, weil ich wegen der Berge nicht mit dem Auto zum Haus kommen kann und etwa 45 Minuten laufen muss. Zum Glück habe ich alte Möbel gesammelt und es geschafft, das Haus wieder bewohnbar zu machen, sodass ich 24/7 mit den Tieren im Haus bleiben kann. Wir heizen mit Holz, sodass die Hunde, die besondere Bedürfnisse haben, mit mir im Warmen bleiben können. Mein Vater hilft mir, das Holz für den Winter vorzubereiten, und meine 13-jährige Schwester ist meine größte Hilfe bei der Pflege der Tiere. Wenn es Dinge gibt, die ich nicht alleine machen kann, kommt sie, um mir zu helfen. Vor ein paar Jahren, als ich nicht genug Sponsoren hatte, um die Kosten für die Tiere zu decken, hatte ich einen festen Job. Dadurch musste ich mehr kämpfen, um die nötige Hilfe zur Deckung der Kosten zu bekommen, z. B. für Benzin, Telefon- und Stromrechnungen, hochwertige Lebensmittel, hochwertiges Hundefutter und so weiter. Denn ich habe erkannt, dass Tiere ständig Aufmerksamkeit brauchen und dass es nicht die beste Lösung ist, sie den halben Tag alleine zu Hause zu lassen. Deshalb bin ich allen dankbar, die die Tierrettung in irgendeiner Weise unterstützen, denn so kann ich mich voll und ganz um die Tiere kümmern und habe auch Zeit, Tieren in Not auf der Straße zu helfen, indem ich sie kastriere und füttere.

Straßenhunde in Bosnien und Herzegowina werden von Tierschützerin von Nordic Strays e.V. gefüttert.

Was sind deine größten Herausforderungen bei der Tierrettung?

Die größte Herausforderung bei der Hunderettung und der Katzenrettung sind die Menschen hier. Viele Hundebesitzer*innen auf dem Balkan glauben, dass ein Hund sein ganzes Leben lang draußen an der Kette leben sollte. Der Kampf, diese Mentalität zu ändern, ist das Schwierigste von allem. Die Arbeit mit Tieren ist hart, emotional härter als physisch. Aber um zu verhindern, dass Tiere ausgesetzt werden, muss ich jeden Tag mit den Menschen kommunizieren, ihnen erklären, was sie tun sollen und ihnen am Ende helfen, die Lebensbedingungen der Tiere zu verbessern. Das Schlimmste hier sind die Jäger. Sie töten alle Tiere, die sie sehen und das ist es, was mich am meisten wütend macht. Die Regierung hat überhaupt kein Gefühl für Tiere und kein einziges Tierschutzgesetz wird beachtet. Das ist die nächste große Herausforderung, der ich mich stellen muss: dafür zu kämpfen, dass die Gesetze endlich eingehalten werden und unverantwortliche Hundebesitzer*innen bestraft werden. Sie sind der Hauptgrund, warum wir ausgesetzte Tiere auf den Straßen haben.

Tierschutzhund Tascha aus Bosnien Herzegowina wartet auf ihr Futter.

Was ist besonders wichtig bei deiner Tierschutzarbeit? 

Am wichtigsten ist es zu verhindern, dass Tiere ausgesetzt werden. Der beste Weg dafür ist die Kastration von Hunden und Katzen, aber am wichtigsten ist es, dass die Rettungsorganisationen den Besitzer*innen der Tiere helfen, kastriert zu werden, nicht nur denen, die bereits auf der Straße sind. Viele Menschen hier haben nicht die finanziellen Mittel, um die Kastration zu bezahlen. Deswegen ist diese Kombination am wichtigsten, um die Zahl der Tiere auf der Straße zu verringern, da sich sehr viele Streuner mit Besitzer-Hunden fortpflanzen. 

Der nächste Schritt ist, den Tieren der Besitzer*innen bessere Lebensbedingungen zu bieten. Wenn sie kastriert sind oder eine Hundehütte haben oder wenn ich ihnen die nötige tierärztliche Hilfe biete, dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Leute sie nicht aussetzen. Oft höre ich Leute sagen: “Der Hund ist krank, ich kann ihn nicht zum Tierarzt fahren, also lasse ich ihn auf die Straße”. Mit unserer Hilfe haben sie so die Möglichkeit, etwas zu fressen und einen Platz zum Schlafen zu finden. Die Hunde, die in schlechtem Zustand angekettet sind, leiden viel mehr als Straßentiere. Hündinnen an der Kette bekommen in den meisten Fällen zweimal pro Jahr Welpen, die ausgesetzt werden. 

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Aufklärung. Viele Menschen hier wissen nicht einmal, dass es möglich ist, Tiere kastrieren zu lassen. Das Melden von Tiermissbrauch und das Melden von nicht eingehaltenen Gesetzen sollte viel häufiger erfolgen. Die Tierretter*innen müssen daran arbeiten, dass die Regierung ihre Arbeit macht und die Gesetze respektiert werden. 

Adoptionen sind wichtig, aber sie sollten nie das Einzige sein, was die Retter*innen tun, denn es gibt leider nicht genug warme Bettchen für alle Tiere in Not.

Streuner in der Auffangstation in Bosnien und Herzegowina.

Wie bist du zur Hunderettung gekommen?

Auch ich wollte als Kind unbedingt einen Hund. Meine Eltern ließen mich keinen haben, aber ich bekam meinen ersten Hund Vardi als Geschenk von der Familie, der ich half, mich um ihren Hund zu kümmern. Vardi war ein mittelasiatischer Schäferhund. Ich war 13 Jahre alt, als ich ihn bekam. Meine Eltern sagten mir, ich kümmere mich allein um ihn oder er muss weg. Also begann ich, mich immer mehr mit der Welt der Hunde zu beschäftigen. 

Schnell war mein Hund schwerer als ich und sehr, sehr groß! Die Leute hatten große Angst vor ihm, weil er so groß war, also ging ich nachts mit ihm spazieren. Da nachts keine Menschen auf der Straße unterwegs waren, waren streunende Hunde auf der Suche nach Nahrung. Vardi und die Streuner wurden schnell Freunde und dann hatte ich mal schnell ein Rudel von 15 Hunden um mich, die uns durch die Stadt folgten. Ich erkannte, dass ich ihnen allein nicht helfen konnte und sie auch nicht aufnehmen konnte.

2013 machte ich eine Facebook-Seite auf, um für die Streuner Hunde um Hilfe zu bitten. So hat alles angefangen. Dank des Internets habe ich Futter erhalten, dann das Haus und Pflegestellen. Mit der Zeit habe ich mir immer mehr Wissen über Tiere angeeignet. Mein größtes Glück ist, dass ich die letzten 10 Jahre im Rudel gelebt habe, was mich motiviert, immer weiterzumachen. 

Im ersten Jahr waren wir ungefähr zehn Leute, die die gleiche Idee hatten und wir mieteten eine kleine Garage, um eine Mutter mit Welpen zu retten. Es war außerhalb der Stadt und dann fingen wir an, mehr Streuner mitzubringen. Nach ein paar Monaten fanden wir die Hälfte von ihnen vergiftet und eine mit einem Draht erwürgt vor der Garage. Dem Rest der Hunde, die wir auf die Straße ließen, konnten wir so auch nicht mehr helfen, da wir nicht wollten, dass das Gleiche nochmal passiert. Die anderen haben nach dieser Erfahrung nicht mehr weiter machen wollen, aber ich war noch mehr motiviert, um noch mehr gegen so eine Grausamkeit zu kämpfen. 

Im Jahr 2014 wurde ganz Bosnien von Überschwemmungen heimgesucht und viele Tiere starben in dieser Zeit. Ich habe eine verlassene Fabrik gefunden und in einer Woche allein dort 34 Welpen gerettet. Ich habe drei Jahre gebraucht, um für sie alle ein Zuhause zu finden. Damals war ich noch in der Schule und musste viel improvisieren, um helfen zu können. Zum Glück hatten wir einen Fluss und ich konnte sie jeden Tag freilassen und mit ihnen spazieren gehen. Es war also ein langer Weg hierher mit vielen Höhen und Tiefen und Vielem, das ich aufgeben musste, aber jedes Tier der Welt ist das wert!

Tierschützerin Svjetlana kämmt einen ihrer Streuner in Bosnien.  

Deine Message an Hundefans!

Wenn du im Internet niedliche Hunde gesehen hast, dann überlege dir bitte gut, ob du diesen Hund auch haben möchtest. Auch wenn es um eine spezielle Rasse geht, gerettete Hunde gibt es auch in allen möglichen Rassen. Wichtig ist zu wissen, dass viele Zuchthunde viele gesundheitliche Probleme haben und Mischlinge viel resistenter gegen viele gesundheitliche Probleme sind. Deshalb werden sie auch meist älter.

Botschaft an Tierschützer*innen: Wir werden niemals alle Tiere retten können oder die ganze Welt verändern können. Aber höre nie auf, alles zu tun, was du kannst. Lass nicht zu, dass andere dich runterziehen und bitte sei glücklich mit dir selbst, denn es geht nicht darum, wie viel du tust oder wie oft, sondern darum, dass du mithilfst und das ist unglaublich toll!

Botschaft an die Unterstützer*innen der Tierrettung: Auch von zu Hause bewirkst du viel. Alte Decken zu spenden oder vielleicht auch Futter durch STRAYZ, ist Teil des Helfens. Nichts an eurem Beitrag ist klein, und wenn jeder wenig gibt, ist das eine ganz große Hilfe am Ende. 

Welpen in Bosnien und Herzegowina auf der Straße gefunden.

#futterspendet an Svjetlana und ihre Streuner

An einem Tag braucht sie für ihre Hunde etwa 7 kg Trockenfutter und noch etwas Nassfutter on top. Also jetzt easy Futter spenden durch unser Bio-Hundefutter oder unsere Bio-Snacks. Mit unseren coolen Merch-Artikeln kannst du sogar medizinische Hilfe, wie z.B. eine Wurmkur oder auch eine ganze Kastration finanzieren. Wir sagen WAU, denn ihre Arbeit und Geschichte hat uns echt berührt und wir freuen uns, etwas dazu beitragen zu können, dass sie noch mehr Streuner retten, kastrieren und füttern und natürlich die Lage vor Ort verbessern kann. Wir finden, das ist eine ganz tolle Sache, die du unbedingt verfolgen solltest. Für mehr Content von ihr und ihren Streuniberts, folge einfach fix dem Instagram-Account von Nordic Strays e.V.  

Peace und Pommes wünschen dir deine Doggo-Fans von STRAYZ!

1 Kommentar

Regina Reichartzeder

Regina Reichartzeder

Liebe Svetlana, ich danke dir von Herzen für deine unermüdliche Hilfe und Arbeit für die armen Tiere. Ich habe großen Respekt, wie stark du bist… mach bitte weiter, die Tiere brauchen dich! Ich werde wieder Katzenfutter und Lecketlis für Hunde bestellen, bei Strayz
lg Regina

Liebe Svetlana, ich danke dir von Herzen für deine unermüdliche Hilfe und Arbeit für die armen Tiere. Ich habe großen Respekt, wie stark du bist… mach bitte weiter, die Tiere brauchen dich! Ich werde wieder Katzenfutter und Lecketlis für Hunde bestellen, bei Strayz
lg Regina

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