Wir wollten wissen, wie man Pflegestelle wird, welche Herausforderungen und Chancen es gibt und alle Fragen unserer Schnurrmunity beantworten. Vielleicht willst ja auch du mal Pflegestelle werden, einen Pflegehund aufnehmen oder Pflegestelle für Katzen sein.
Deswegen haben wir mal bei Miez- und Doggo-Heldin Natascha von Natis Fosterpaws geläutet und sie mit vielen Fragen gelöchert. Natascha ist Studentin, wohnt in Kiel und lebt dort mit ihrem Freund Tim in einer krassen Miez- und Doggo-Bude. Sie selbst haben mittlerweile die kleine Hündin Lotta und regelmäßig verschiedene Pflegis von verschiedenen Vereinen. Also Natascha, hau raus:
Pflegestelle werden, wie kam das bei dir?
Ich habe tatsächlich auf der Instagram Seite von STRAYZ Bio-Katzenfutter einen Aufruf von einem Tierschutzverein gesehen, dass dringend eine Pflegestelle für Katzen gesucht werden. Bis dahin wusste ich gar nicht, dass es Pflegestellen auch für Katzen gibt. Ich habe mich dann gleich gemeldet und wenige Wochen später, hatten wir unsere ersten zwei Pflegekätzchen bei uns.
Wie läuft das denn ab, wenn ich eine Pflegestelle werden will?
Wie bei einer Vermittlung auch, gibt es eine Selbstauskunft für Pflegestellen, die eine interessierte Person ausfüllt, das ist ein Fragebogen, indem der Tierschutzverein die Lebensumstände der potentiellen Pflegestelle kennenlernen will. Zum Beispiel werden fragen gestellt wie: in welcher Lage wohnst du, bist du mobil? Dann kommt eine sogenannte Vorkontrolle, das ist ein Kennenlernen und Besprechen. entweder persönlich oder via Videochat, indem die Person dich und deine Lebensumstände live kennenlernt und du auch noch Fragen stellen kannst. Das ist auch hilfreich dafür, dass die Vereine sichergehen können, dass die Pflegefamilien gut zu den Schützlingen passen.
Hat man ein eigenes oder mehrere eigene Tiere wird vorher besprochen, welcher Streuner zu deiner Gang passt. Du kannst natürlich im Vorfeld sagen, wie lange du Zeit hast und was du dir zutraust und was nicht.
Als Pflegestelle sollte man viel Geduld, Flexibilität und Verständnis mitbringen. Die Tiere haben oftmals in ihrem bisherigen Leben keine guten Erfahrungen gehabt und müssen erstmal Vertrauen fassen. Die Tierschutzvereine geben oftmals ihr Bestes ein charakterlich passendes Tier auszusuchen, aber letztendlich handelt es sich um ein Lebewesen, wodurch es nie eine Garantie gibt.
In der Regel zahlt die Pflegestelle Futterkosten und was sonst noch alltägliches anfällt, wie Katzenstreu oder Leckerlies (Kost und Logie Prinzip). Muss das Tier zum Tierarzt übernimmt das aber natürlich der Tierschutzverein, es kann allerdings sein, dass man den Betrag vorstrecken muss, bekommt es dann aber wieder zurück. (Bei den meisten Vereinen ist das so, hier nochmal individuell informieren!)
Gibt es dann eine*n Interessent*in für das Tier, nimmt der Verein eine Vorkontrolle vor und schaut, ob es sich um ein passendes Zuhause handeln könnte. Falls dies der Fall ist, werde ich dann zwecks Termin zum Kennenlernen kontaktiert. Beim Kennenlernen können beide Seiten schauen, ob es passt. Beide Parteien schlafen dann 1–2 Nächte über die finale Entscheidung, schließlich begleitet ein das Tier im besten Fall viele Jahre und kein Tier sollte unüberlegt und leichtfertig angeschafft werden! War das Kennenlernen für beide Seiten positiv, wird ein Termin zur Übergabe abgemacht. Man bleibt natürlich mit den Adoptanten in Kontakt und bekommt Bilder und Updates über seine Schützlinge, wenn man das möchte.
Welche Pflegetiere waren bisher bei dir?
Ich hatte bisher fünf Pflegetiere bei mir. Als erstes war ich Pflegestelle für Katzen und hatte die Kitten Donald und Charly Chaplin bei mir. Mit ihnen hatte ich auch bisher die längste und intensivste Zeit, denn sie waren fünf Monate bei mir. Zudem war Donald am Anfang schwer krank. Sie haben sich prächtig entwickelt und haben in der Nähe von Kiel ein tolles Zuhause gefunden.
Danach wollten wir einen Pflegehund aufnehmen. Deshalb kam Uri zu mir. Er ist 7 Jahren alt und wurde von einem Jäger in Italien aussortiert und wurde abgegeben, weil er seinen Zweck als Jagdhund wohl nicht richtig nachkam. Uri hat im schönen Dänemark sein Zuhause gefunden.
Darauf folgte Miley, eine kleine schwarze 10-jährige Dackel-Mix-Hündin mit verdrehter Pfote. Miley stand in Rumänien auf der Tötungsliste. In Deutschland haben wir tierärztlich ihre Pfote abchecken lassen. Leider war die Verletzung zu alt, aber Miley hat gelernt, gut damit zurechtzukommen. Wir können nicht genau sagen, wie Mileys Pfote verletzt wurde, allerdings hat uns der Tierarzt bestätigt, dass es durch eine Gewalteinwirkung vom Menschen verursacht wurde. Miley hat ein ganz wunderbares Zuhause in Hamburg gefunden.
Unser letzter Pflegi war der 4 Jahre alte Brownie. Auch er stammt wie Miley aus Rumänien und stand ebenso auf der Tötungsliste. Brownie ist vermutlich ein Spitz-Mix. Sein Fell war wirklich in einem katastrophalen Zustand, er hatte richtige Filzplatten. In stundenlanger Arbeit haben wir den Filz ausgekämmt, damit wir sein Fell nicht scheren müssen. Das hätte monatelang zum Nachwachsen gebraucht und hätte auch seine Vermittlungschancen enorm verringert. Brownie hat sein Zuhause in der Nähe von Hamburg gefunden.
Mittlerweile sind noch 7 weitere Pflegehunde- und Katzen dazu gekommen! WAU KRASS! Alle Geschichten kannst du auf Nataschas Instagram-Account finden!
Was muss ich wissen, bevor ich ein Pflegetier aufnehme?
Besonders wichtig ist es, genug Zeit zu haben. Vom Abholen vom Transporter, Tierarztbesuchen bis hin zu den Treffen mit den möglichen Adoptant*innen, all das nimmt Zeit in Anspruch. Zudem ist es natürlich auch emotional oftmals eine Herausforderung, das Tier wieder abzugeben, nachdem man so viel miteinander durchgestanden und erlebt hat. Ich bin sehr dankbar, dass mein Freund Tim mir so eine große Unterstützung ist und mit Leib und Seele dabei ist.
Ich habe schon ein Tier Zuhause, geht das trotzdem?
Grundsätzlich ist das kein Problem, solange man ein Tier hat, das sozial ist und auch mit Veränderungen gut umgehen kann. Es bringt weder dem Pflegetier noch dem bereits vorhandenen eigenen Tier etwas, wenn es dauerhaft Konflikte gibt. Es ist zwar normal, dass Tiere auch mal ihren Status etwas rauer ausdiskutieren, allerdings sollten sie sich grundsätzlich schon verstehen. Ist das der Fall, kann das eigene Tier sogar einen wahnsinnig positiven Effekt auf die Entwicklung des Pflegetieres haben.
Deine Message an die Miez- und Doggo-Peopz:
Trau dich, Pflegestelle werden und Tierleben zu retten! Viele haben Angst vor dem Abschied, aber man wächst an seinen Herausforderungen. Zudem gibt es nichts Schöneres, als Fotos von den Adoptant*innen von seinen ehemaligen Pflegis zu bekommen und zu wissen, dass man einen essentiellen Beitrag zu diesem Glück geleistet hat.
MEWOW vielen Dank an unsere krasse Streuner-Retterin Natascha dafür, dass du uns all diese Fragen beantwortet hast.
Wenn du dich für das Leben mit Pflegis interessierst, schau unbedingt mal bei ihrem Instagram Kanal @natis_fosterpaws vorbei. Dort nimmt sie dich bei jedem Schritt mit ihren Pflegis mit und gibt immer spannende Updates und Tipps. Du siehst, Pflegestelle werden hilft sehr viel, macht Spaß und rettet leben.
Du hast noch Fragen? Dann schreib uns gerne eine Nachricht! Denn einen Pflegehund aufnehmen oder Pflegestelle für Katzen werden, das ist ein Abenteuer, das man nie wieder vergisst.
Du möchtest coole Tierschutzvereine und Streunis, wie Doggo Miley oder Miez-Boy Charly Chaplin unterstützen? Dann gönn deinem Fellpopo heute unseren leckeren Lachs-Snack, denn der spendet automatisch eine Portion Futter an Straßendoggos- oder Miezen. Der Snack ist aus 100 % Bio-Lachs und schmeckt sowohl Miezen als auch Doggos furrtastisch.
Also nix wie looos! Jetzt deinen Fellnasen einen Snack gönnen und dabei Streuniberts unterstützten.
MIAUUUUU
Deine STRAYZ-Gurlz (und Pflegemiez Fifi, die sich gerade bei Teammitglied Johanna ihren Bauch mit STRAYZ Bio-Futter voll haut.)