Wir haben immer wieder mit dem Thema Diabetes bei Katzen zu tun und es gibt bei vielen Katzen-Eltern immer noch viele Unklarheiten. Wir wollten's wissen und haben unsere Katzenernährungsexpertin Franzisca befragt. Katzenwissen über Diabetes? LOS GEHT'S!
Diabetes mellitus ist nach der Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) die häufigste Stoffwechselerkrankung unserer älter werdenden Hauskatzen. Insbesondere in den letzten 20 Jahren treten gehäuft Fälle auf – das kann zum einen daran liegen, dass uns heutzutage mehr diagnostische Möglichkeiten und Behandlungsansätze zur Verfügung stehen, zum anderen tragen sicherlich auch die veränderten Haltungsbedingungen und die hochindustrialisierte Fertignahrung ihren Teil dazu bei, dass der Blutzuckerspiegel unserer Katze aus dem Lot gerät.
Ursachen und Symptome für Diabetes bei Katzen
Die Ursachen für die Entstehung des Diabetes mellitus („Zuckerkrankheit“) sind vielfältig, eine anhaltend artwidrige Ernährung, chronische Reizungen der Bauchspeicheldrüse und ein deutliches Übergewicht können eine Rolle spielen. Tatsächlich erleben wir es in der tiermedizinischen Praxis auch immer wieder, dass Katzen infolge einer längerfristigen Cortisontherapie, der Anwendung von Depot-Cortison oder aber auch anderen Medikamenten Diabetes entwickeln.
Die Symptome des Diabetes mellitus sind sehr unspezifisch und können leicht mit denen einer Nierenerkrankung (Nephropathie) verwechselt werden. In der Regel werden die Katzen durch ein starkes Durstgefühl (Polydipsie) und den Absatz sehr großer Mengen Urin (Polyurie) auffällig – viele Tiere entwickeln eine Stubenunreinheit. Die Katzen sind sehr heißhungrig und fordern große Mengen Futter ein, verlieren jedoch fortschreitend an Gewicht. Haben die Tiere über einen längeren Zeitraum keine Nahrung zu sich genommen, können sie in eine Schwächephase geraten – generell steht Schwäche bei dieser Erkrankung im Vordergrund, die Katzen können lethargisch oder zeitweilig sogar apathisch wirken.
Aufgrund ihres reduzierten Allgemeinzustandes schlafen die Katzen sehr viel und vernachlässigen auch ihre Körperhygiene, wodurch das Fell ungepflegt und stumpf wirkt. Viele Katzen neigen zur Ausbildung von Blasenentzündungen, da Krankheitskeime im feuchtwarmen Milieu der Blase natürlich besten Nährboden finden und gleichsam das geschwächte Immunsystem der chronisch kranken Katze dem nichts entgegenzusetzen hat.
Auffällig ist bei den an Diabetes erkrankten Katzen eine Schwächung insbesondere der Hintergliedmaßen, die sich durch einen sogenannten plantigraden Gang zeigt: Die Katze setzt ihre Hinterpfote nicht mehr nur im Zehenbereich auf, sondern fußt mit dem gesamten Mittelfuß auf. Ist nur eine Pfote betroffen, zeigt die Katze einen humpelnden Gang; sind beide Hinterpfoten betroffen, kann sich das Gangbild der Katze zu einem Hoppeln verändern. Ursache für den plantigraden Gang ist eine Neuropathie, eine typischerweise beim Diabetes auftretende Empfindungsstörung.
Um einen Diabetes mellitus diagnostizieren zu können, müssen die Werte Glukose und Fruktosamin im Blut bestimmt werden. Nötig ist darüber hinaus die Anfertigung eines Blutzuckerprofils durch die wiederholte Abnahme eines Blutstropfens aus der Ohrrandvene. Eine Urinuntersuchung zeigt darüber hinaus die Ausscheidung von Zucker über den Harn und lässt mögliche Differentialdiagnosen zu. Die Therapie erfolgt zumeist über eine Futterumstellung sowie gegebenenfalls eine angepasste Substitution von Insulin.

Ernährung und Pflege von diabetischen Katzen
Vielmehr sollte man in der Ernährung eines Diabetes-Patienten auf hochverdauliche Mahlzeiten mit wertvollen Proteinen tierischen Ursprungs achten und selbstverständlich auf Kohlenhydrate verzichten; die Verfütterung des sehr geringen pflanzlichen Anteils und einer geringen zusätzlichen Menge an Faserstoffen ist jedoch zur Stimulation der Darmmotorik sinnvoll.
Um den Blutzuckerspiegel möglichst konstant zu halten, empfiehlt es sich, feste Fütterungszeiten und einheitliche Futtermengen festzusetzen und darauf zu achten, dass der Energiegehalt des Futters ebenfalls gleichbleibend ist. Auch sollte der Fettgehalt stets ausgeglichen sein.
Hinweis: Beim Diabetes sollte man tatsächlich stark auf "Einheitlichkeit" achten. Das heißt: Immer zur gleichen Zeit füttern, identische Futtermengen, möglichst wenig Abwechslung in der Fütterung, moderater Fettgehalt bei ca. 6%.
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